Sitzung: 30.04.2014 Kreistag
Beschluss: Mehrfachbeschluss
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Den Mitgliedern des Kreistages liegen zu
diesem Tagesordnungspunkt eine Sitzungsvorlage sowie der Antrag der
FW-Kreistagsfraktion vom 10.04.2014 vor. Als Tischvorlage wird der Antrag der
FDP-Kreistagsfraktion vom 26.03.2014 ergänzt. Landrat Irlinger erklärt eingangs, die
Mitglieder des Kreistages seien über die Ergebnisse der Vorplanung zum Neubau
eines Landratsamtes umfassend informiert worden. Von der FW-Kreistagsfraktion
liege ein Antrag vor, die in der heutigen Sitzung geplanten Entscheidungen
zur Festlegung der weiteren Planungsgrundlagen zu vertagen. Der Vorsitzende der FW-Kreistagsfraktion
Brehm begründet den Antrag damit, dass insbesondere die Entscheidung zur
Ausführung der Fassade umfassend diskutiert werden sollte. Weiterhin könne
der Kreistag in seiner neuen Zusammensetzung die heute getroffenen Beschlüsse
wieder verändern. Es mache daher durchaus Sinn, erst nach Beginn der neuen
Wahlperiode abschließend über die Vorplanung zu entscheiden. Aus dem Gremium erklärt Kreisrat
Schleicher, der Antrag auf Vertagung sei nicht nachvollziehbar, da die
Fraktionen für alle anstehenden Entscheidungen gut vorbereitet seien und der
Fortgang der Planungen nicht verzögert werden sollte. Landrat Irlinger lässt über den Antrag der
FW-Kreistagsfraktion vom 10.04.2014 über eine Vertagung der Beschlussfassung
in die neue Wahlperiode des Kreistages abstimmen. Die Vertagung wird mehrheitlich mit 8:50 Stimmen abgelehnt. Landrat Irlinger schlägt für den weiteren
Verlauf der Beratung und Beschlussfassung vor, die einzelnen zur Entscheidung
anstehenden Punkte aufzurufen. Zu jedem Punkt bestehe die Möglichkeit zur
Beratung und Diskussion. Für Fragen seien sowohl Architekt Marth, die
beauftragten Fachplaner als auch die Projektsteuerer anwesend. Die Mitglieder des Kreistages zeigen sich
mit der Vorgehensweise einverstanden. Kreisrat Hacker regt an, die Beratung
und Abstimmung zur Umsetzung eines Staffelgeschosses und zur Planung einer
Verlängerung der Gebäudeteile, einer sogenannten Fingerverlängerung, in der
Reihenfolge zu tauschen. Eine Verlängerung der Gebäudeteile ersetze seiner
Ansicht nach die Notwendigkeit der
Umsetzung eines Staffelgeschosses. Landrat Irlinger erklärt nach Zustimmung
aus dem Gremium, die Abstimmung in dieser Reihenfolge durchzuführen und über
die einzelnen möglichen Varianten zur Umsetzung eines Staffelgeschosses
einzeln abstimmen zu lassen. Im Rahmen der anschließenden Beratung wird
die Verlängerung der Gebäudefinger überwiegend positiv beurteilt. Wegen der
damit einhergehenden Vergrößerung der Nutzflächen und damit in Folge auch
einer höheren Anzahl an nachzuweisenden Stellplätzen, erklärt Kreisrat
Hirschmann für das Protokoll, die Verwaltung müsse bei der Stadt Erlangen auf
eine mögliche Reduzierung der nachzuweisenden Stellplätze hinwirken. Als wesentliches
Argument könnten die vorgesehenen Maßnahmen des Landkreises zur Förderung der
ÖPNV-Nutzung der Beschäftigten vorgetragen werden. Auch die Stadt Erlangen
könne so ein deutliches Zeichen für die Nutzung des Nahverkehrs setzen.
Landrat Irlinger sagt entsprechende Verhandlungen mit dieser Zielrichtung mit
der Stadt Erlangen zu und lässt anschließend über folgende
Beschlussvorschläge abstimmen: 1.
Bei
der weiteren Planung wird eine Verlängerung der Gebäudeteile, eine sogenannte
Fingerverlängerung, vorgesehen. Abstimmung:
mehrheitlich beschlossen Ja: 51 Nein: 7 Anwesend: 58 2.
Bei
der weiteren Planung wird die sofortige Umsetzung eines Staffelgeschosses
vorgesehen. Abstimmung:
mehrheitlich abgelehnt Ja: 2 Nein: 56 Anwesend: 58 Bei der weiteren Planung ist die Vorrüstung
für ein Staffelgeschoss, Basisvariante, wie in der Vorplanung enthalten, zu
berücksichtigen. Abstimmung:
mehrheitlich beschlossen Ja: 46
Nein: 12 Anwesend: 58 Im weiteren Verlauf werden die Möglichkeiten
der Fassadengestaltung kontrovers diskutiert. Landrat Irlinger gibt eingangs
zu bedenken, die im Architektenwettbewerb dargestellte Gestaltung der Fassade
sei maßgeblich für den vom Architekturbüro „Alles wird gut“ im Wettbewerb
gewonnenen 1. Preis gewesen. Aus dem Gremium wird auf den gestalterischen und
ästhetischen Gesichtspunkt, sowie die sich aus dem vertikalen Sonnenschutz
ergebenden Vorteile einer optimalen Ausnutzung des Lichteinfalls mehrfach
hingewiesen. Vertreten wird jedoch auch die Meinung, eine vereinfachte
sogenannte Bandfassade könne architektonisch ansprechend gestaltet werden und
biete zudem die Möglichkeit Mehrkosten zu kompensieren. Wichtig sei jedoch in
jedem Fall ein ausreichender Wärmeschutz, um eine übermäßige Aufheizung des
Gebäudes ohne aufwendigen Energieeinsatz verhindern zu können.
Kreisbaumeister Lux sowie die anwesenden Fachplaner bestätigen, dass die
Wärmeschutzanforderungen auch mit einer Bandfassade nachgewiesen werden
können. Wegen kontroverser Meinungen zur Frage der späteren sinnvollen
Reinigung der Fenster- und Fassadenflächen, erklärt Landrat Irlinger, es
werde heute lediglich ein Grundsatzbeschluss gefasst. Alle weiteren Details
zur Fassade, ob diese mit Wartungsstegen zur Reinigung und wie von Kreisrat
Nussel ergänzt auch zum besseren Brandschutz ausgeführt wird, müsse dann
geprüft, geplant und mit Kosten dargestellt werden. Die Mitglieder des Kreistages stimmen
anschließend über folgenden Beschlussvorschläge ab: 3.
Bei
der weiteren Planung wird an der Wettbewerbsfassade festgehalten. Abstimmung:
mehrheitlich abgelehnt Ja:
26 Nein: 32 Anwesend: 58 Landrat Irlinger bittet nochmals mit einer
Gegenprobe um Abstimmung, wer für die weitere Planung der sogenannten
Bandfassade stimmt. Abstimmung:
mehrheitlich beschlossen Ja: 32
Nein: 26 Anwesend: 58 4.
Bei
der weiteren Planung werden die Flurwände mit einem Oberlicht versehen. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 5.
Bei
der weiteren Planung wird die Brüstung zum Atrium geschlossen ausgeführt. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 Anschließend schlägt Kreisrat Galster vor,
die folgende Beschlussfassung über die Ausführung des Bodenbelages im Foyer
zurückzustellen und die weitere Kostenentwicklung abzuwarten. Es folgt eine
kurze Diskussion, auch die weiteren Entscheidungen bis einschließlich Nr. 10
des Beschlussvorschlages zurückzustellen. Auf das Argument, dies sei nicht
notwendig, da sich alle Mitglieder des Kreistages mit den Themen ausführlich
auseinandergesetzt hätten, schlägt Landrat Irlinger vor, nur Nr. 6 des
Beschlussvorschlages zu vertagen. Der Kreistag fasst daraufhin folgende
Beschlüsse: 6.
Die
weitere Planung des Bodenbelages im Foyers wird zurückgestellt. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
58 Nein: 0 Anwesend: 58 7.
Es
werden in der Tiefgarage zwei Ladestationen für Elektrofahrzeuge, sowie die
Vorbereitung von 20 weiteren Stellplätzen vorgesehen. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 8.
Bei
der weiteren Planung wird eine Gebäudevisualisierung vorgesehen. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 9.
Bei
der weiteren Planung wird beleuchtungstechnisch eine LED-Technik vorgesehen. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 10. Bei der weiteren Planung wird eine
elektronische Schließanlage vorgesehen. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 11. Bei der weiteren Planung wird eine
Photovoltaikanlage vorgesehen. Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja: 58 Nein: 0 Anwesend: 58 Anschließend teilt Landrat Irlinger mit,
der in der Vorplanung dargestellte Fitnessraum könne selbstverständlich wie
von der FDP-Kreistagsfraktion beantragt auch als Reservefläche dargestellt
werden. Er sei jedoch der Ansicht, dass ein Fitnessraum eingerichtet werden
sollte. Die Fraktionsvorsitzende der
FDP-Kreistagsfraktion Weis erklärt, da die Fläche als Reservefläche zur
Verfügung steht, könne die Entscheidung über den Antrag der
FDP-Kreistagsfraktion vom 26.03.2014 zur Realisierung eines Fitnessraumes
zurückgestellt werden. Ein solcher sei Ihrer Ansicht nach angesichts der
innerstädtischen Lage des Landratsamtes und des dort ohnehin vorhandenen
Angebotes nicht notwendig. Kreisrätin Weis erklärt, den Antrag erneut mit
einer neuen Begründung stellen zu wollen. Landrat Irlinger spricht sich darauf hin
nachdrücklich für die Realisierung eines Fitnessraumes im Neubau des
Landratsamtes aus. Dies sei im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsfürsorge
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter üblicher und sinnvoller Standard und
könne seiner Ansicht nach auch wirtschaftlich betrachtet werden. Da die
kontroversen Ansichten zur Einrichtung eines Fitnessraumes hinlänglich
bekannt seien, könne bereits heute über eine Realisierung abgestimmt werden. Landrat Irlinger lässt darüber abstimmen,
ob ein Fitnessraum im Neubau des Landratsamtes zu realisieren ist. Abstimmung:
mehrheitlich beschlossen Ja: 57 Nein: 1 Anwesend: 58 Landrat Irlinger erklärt abschließend, die
Verwaltung werde beauftragt, mit der Stadt Erlangen Verhandlungen zu führen
um auf eine mögliche Reduzierung der Stellplatzanzahl hinzuwirken. |