Beschluss: zur Kenntnis genommen

Den Mitgliedern des Bauausschusses liegt zu diesem Tagesordnungspunkt eine Sitzungsvorlage vor. Diese wird mit einer Tischvorlage des Architekturbüros „Alles wird gut“ ergänzt, die die Untersuchungen im Rahmen der Vorplanung zum Neubau des Landratsamtes enthält.

 

Landrat Irlinger teilt mit, für den Kreistag sei eine Information über den Stand der Vorplanung zum Neubau des Landratsamtes in der Sitzung des Kreistages am    20. Dezember geplant.

 

Anschließend erläutert Architekt Marth im Rahmen einer Präsentation den aktuellen Planungsstand mit den Überlegungen zur evtl. Berücksichtigung einer Kindertagesstätte und der Errichtung eines Staffelgeschosses sowie die Flächenentwicklung. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt. Die dargestellte Flächen- und Nutzungsverteilung für die einzelnen Stockwerke macht deutlich, dass eine übersichtliche und nach Abteilungen geschossweise Anordnung aller Sachgebiete im Gebäude möglich wäre. Im Erdgeschoss könne bei einer Raumhöhe von 4,50 m ein einladender, flexibel nutzbarer Multifunktionsbereich geschaffen werden. Die Anordnung des Sitzungssaals empfehle sich dort ebenfalls, da so die  höhere Raumhöhe mitgenutzt und relativ einfach ausreichende Fluchtwege auch für größere Personenzahlen geschaffen werden können. Weiterhin sei die Einrichtung einer Kindertagesstätte (Kita) untersucht worden. Dabei wurde für die Betreuung von 20 Kindern im Alter von 0 – 6 Jahren ein Flächenbedarf von 360 m² (Fläche von ca. 40 Arbeitsplätzen) ermittelt. Zusätzlich benötigt wird ein Außenbereich von mindestens 300 m². Angesichts der innerstädtischen Situierung des Grundstückes erscheint eine Realisierung im Gebäude des Landratsamtes grundsätzlich möglich, aber im Blick auf die dadurch benötigte Fläche, die dann letzlich fehlt und die Außenflächen, nicht optimal. Untersucht wurde deshalb auch die Einrichtung von kindgerechten Arbeitsplätzen. Dabei handelt es sich um Arbeitsplätze mit Sichtbeziehung zu einem für Kinder geeigneten und ausgestattetem Aufenthaltsbereich. Diese Räumlichkeiten könnten innerhalb der Reserveflächen auf den einzelnen Stockwerken vorgesehen werden. Ein ähnliches Modell werde beispielsweise bei der Fa. Schaeffler in Herzogenaurach praktiziert. Bei Errichtung eines Staffelgeschosses seien 335 m² mit der Technik für das Gebäude belegt, die ohnehin auf dem Dach untergebracht werden muss. Zusätzlich verfügbar wäre eine Fläche von insgesamt 314 m² für ca. 30 Arbeitsplätze. Der technische und konstruktive sowie planerische Aufwand entstehe bereits mit Errichtung des Gebäudes. Architekt Marth erklärt, die spätere Realisierung des Staffelgeschosses erfordere einen deutlich höheren baulichen Mehraufwand.

 

Im Anschluss an den Vortrag von Architekt Marth erklärt Landrat Irlinger, seiner Ansicht nach sei ein Angebot zur Kinderbetreuung notwendig. Hier müssten drei Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Zur Frage der Einrichtung einer Kita solle nochmals geprüft werden, ob eine kleinere Lösung mit Unterbringung im Gebäude selbst möglich wäre. Es könnten Eltern-Kind-Büros vorgesehen sowie eine Zusammenarbeit mit externen  Betreuungseinrichtungen in die Überlegungen einbezogen werden. Weiterhin hält Landrat Irlinger die Anzahl der vorgestellten 225 Tiefgaragenstellplätze für nicht mehr zeitgemäß. Das neue Landratsamt werde an einem zentralen ÖPNV-Schnittpunkt errichtet. Hier müsste im Rahmen eines Mobilitätsmanagements die wirklich notwendige Stellplatzanzahl auch im Hinblick auf eine Befreiung von der Stellplatzverordnung der Stadt Erlangen ermittelt werden. Mit dem Grundstücksnachbarn werde derzeit  der Bau der gemeinsamen Zufahrt verhandelt.

 

In der anschließenden Beratung wird in mehreren Wortmeldungen insbesondere nochmals um detaillierte Auskunft zur Ermittlung des Flächenbedarfs und zu den Kosten gebeten. Vor allem die im Außenbereich nutzbaren Flächen für eine Kita werden in der Diskussion wegen der Lage an zentralen Verkehrsachsen als ungeeignet beurteilt. Aus diesem Grund wird überwiegend die Ansicht vertreten, die Lösung mit Eltern-Kind-Büros und die Zusammenarbeit mit externen Betreuungseinrichtungen stelle hier die bessere Alternative dar. Kontrovers wird die Frage der Errichtung eines Staffelschosses beraten. Hier müsse wohl eine Abwägung zwischen Mehrfläche und Kosten stattfinden.

 

Landrat Irlinger und Kreisbaumeister Lux erläutern im Einzelnen die Vorgehensweise zur Ermittlung des Flächenbedarfs auf dem das zugrunde gelegte Raum- und Funktionsprogramm basiert. Auftrag der Verwaltung sei gewesen, zu prüfen, ob der im Juli vorgestellte fortgeschriebene Flächenbedarf im Gebäude untergebracht werden kann. Dies ist heute von Architekt Marth dargestellt worden. Modifizierungen seien nach wie vor möglich. Jetzt gelte es in einem weiteren Schritt, die Kosten hierfür zu ermitteln. Eine erste Information hierzu könne in der nächsten Kreistagssitzung im Dezember gemacht werden.

 

In weiteren Wortmeldungen wird auf eine ausreichende Anzahl überdachter Fahrradstellplätze hingewiesen, sowie für die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Erlangen gefordert, auch wenn ein qualifizierter Brandschutzsachverständiger eingeschaltet ist.

Nachdrücklich gefordert wird eine zeitnahe Aussage der Projektsteuerer zum Kosten- und Terminrahmen. Die Kosten für ein Staffelgeschoss sollten dabei gesondert ausgewiesen werden.

 

Landrat Irlinger verweist abschließend nochmals auf den vorgesehenen Bericht in der Sitzung des Kreistages im Dezember.