Sitzung: 25.11.2013 Bauausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Den Mitgliedern des Bauausschusses liegt zu
diesem Tagesordnungspunkt eine Sitzungsvorlage vor. Diese wird mit einer
Tischvorlage des Architekturbüros „Alles wird gut“ ergänzt, die die
Untersuchungen im Rahmen der Vorplanung zum Neubau des Landratsamtes enthält.
Landrat Irlinger teilt mit, für den Kreistag
sei eine Information über den Stand der Vorplanung zum Neubau des Landratsamtes
in der Sitzung des Kreistages am 20.
Dezember geplant.
Anschließend erläutert Architekt Marth im
Rahmen einer Präsentation den aktuellen Planungsstand mit den Überlegungen zur
evtl. Berücksichtigung einer Kindertagesstätte und der Errichtung eines
Staffelgeschosses sowie die Flächenentwicklung. Die Präsentation ist der
Niederschrift als Anlage beigefügt. Die dargestellte Flächen- und
Nutzungsverteilung für die einzelnen Stockwerke macht deutlich, dass eine
übersichtliche und nach Abteilungen geschossweise Anordnung aller Sachgebiete
im Gebäude möglich wäre. Im Erdgeschoss könne bei einer Raumhöhe von 4,50 m ein
einladender, flexibel nutzbarer Multifunktionsbereich geschaffen werden. Die
Anordnung des Sitzungssaals empfehle sich dort ebenfalls, da so die höhere Raumhöhe mitgenutzt und relativ
einfach ausreichende Fluchtwege auch für größere Personenzahlen geschaffen
werden können. Weiterhin sei die Einrichtung einer Kindertagesstätte (Kita)
untersucht worden. Dabei wurde für die Betreuung von 20 Kindern im Alter von 0
– 6 Jahren ein Flächenbedarf von 360 m² (Fläche von ca. 40 Arbeitsplätzen)
ermittelt. Zusätzlich benötigt wird ein Außenbereich von mindestens 300 m².
Angesichts der innerstädtischen Situierung des Grundstückes erscheint eine
Realisierung im Gebäude des Landratsamtes grundsätzlich möglich, aber im Blick
auf die dadurch benötigte Fläche, die dann letzlich fehlt und die Außenflächen,
nicht optimal. Untersucht wurde deshalb auch die Einrichtung von kindgerechten
Arbeitsplätzen. Dabei handelt es sich um Arbeitsplätze mit Sichtbeziehung zu
einem für Kinder geeigneten und ausgestattetem Aufenthaltsbereich. Diese
Räumlichkeiten könnten innerhalb der Reserveflächen auf den einzelnen
Stockwerken vorgesehen werden. Ein ähnliches Modell werde beispielsweise bei
der Fa. Schaeffler in Herzogenaurach praktiziert. Bei Errichtung eines
Staffelgeschosses seien 335 m² mit der Technik für das Gebäude belegt, die
ohnehin auf dem Dach untergebracht werden muss. Zusätzlich verfügbar wäre eine
Fläche von insgesamt 314 m² für ca. 30 Arbeitsplätze. Der technische und
konstruktive sowie planerische Aufwand entstehe bereits mit Errichtung des
Gebäudes. Architekt Marth erklärt, die spätere Realisierung des
Staffelgeschosses erfordere einen deutlich höheren baulichen Mehraufwand.
Im Anschluss an den Vortrag von Architekt
Marth erklärt Landrat Irlinger, seiner Ansicht nach sei ein Angebot zur
Kinderbetreuung notwendig. Hier müssten drei Möglichkeiten in Betracht gezogen
werden. Zur Frage der Einrichtung einer Kita solle nochmals geprüft werden, ob
eine kleinere Lösung mit Unterbringung im Gebäude selbst möglich wäre. Es
könnten Eltern-Kind-Büros vorgesehen sowie eine Zusammenarbeit mit
externen Betreuungseinrichtungen in die
Überlegungen einbezogen werden. Weiterhin hält Landrat Irlinger die Anzahl der
vorgestellten 225 Tiefgaragenstellplätze für nicht mehr zeitgemäß. Das neue
Landratsamt werde an einem zentralen ÖPNV-Schnittpunkt errichtet. Hier müsste
im Rahmen eines Mobilitätsmanagements die wirklich notwendige Stellplatzanzahl
auch im Hinblick auf eine Befreiung von der Stellplatzverordnung der Stadt
Erlangen ermittelt werden. Mit dem Grundstücksnachbarn werde derzeit der Bau der gemeinsamen Zufahrt verhandelt.
In der anschließenden Beratung wird in
mehreren Wortmeldungen insbesondere nochmals um detaillierte Auskunft zur Ermittlung
des Flächenbedarfs und zu den Kosten gebeten. Vor allem die im Außenbereich
nutzbaren Flächen für eine Kita werden in der Diskussion wegen der Lage an
zentralen Verkehrsachsen als ungeeignet beurteilt. Aus diesem Grund wird
überwiegend die Ansicht vertreten, die Lösung mit Eltern-Kind-Büros und die
Zusammenarbeit mit externen Betreuungseinrichtungen stelle hier die bessere
Alternative dar. Kontrovers wird die Frage der Errichtung eines Staffelschosses
beraten. Hier müsse wohl eine Abwägung zwischen Mehrfläche und Kosten
stattfinden.
Landrat Irlinger und Kreisbaumeister Lux
erläutern im Einzelnen die Vorgehensweise zur Ermittlung des Flächenbedarfs auf
dem das zugrunde gelegte Raum- und Funktionsprogramm basiert. Auftrag der
Verwaltung sei gewesen, zu prüfen, ob der im Juli vorgestellte fortgeschriebene
Flächenbedarf im Gebäude untergebracht werden kann. Dies ist heute von
Architekt Marth dargestellt worden. Modifizierungen seien nach wie vor möglich.
Jetzt gelte es in einem weiteren Schritt, die Kosten hierfür zu ermitteln. Eine
erste Information hierzu könne in der nächsten Kreistagssitzung im Dezember
gemacht werden.
In weiteren Wortmeldungen wird auf eine
ausreichende Anzahl überdachter Fahrradstellplätze hingewiesen, sowie für die
Erstellung eines Brandschutzkonzeptes die enge Zusammenarbeit mit der Stadt
Erlangen gefordert, auch wenn ein qualifizierter Brandschutzsachverständiger
eingeschaltet ist.
Nachdrücklich gefordert wird eine zeitnahe
Aussage der Projektsteuerer zum Kosten- und Terminrahmen. Die Kosten für ein
Staffelgeschoss sollten dabei gesondert ausgewiesen werden.
Landrat Irlinger verweist abschließend
nochmals auf den vorgesehenen Bericht in der Sitzung des Kreistages im
Dezember.