Beschluss: Mehrfachbeschluss

 

Den Mitgliedern des Kreisausschusses liegen zu diesem Tagesordnungspunkt eine umfangreiche Sitzungsunterlage sowie der Antrag der FDP-Kreistagsfraktion vom 28.03.2012 vor. Dieser ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Landrat Irlinger erklärt, das Planungsbüro „Nahverkehrsberatung Südwest“ habe den Auftrag erhalten, zur Verbesserung des ÖPNV für den Raum Baiersdorf und Möhrendorf ein Konzept zu erstellen. Anlass sei insbesondere die Inbetriebnahme der S-Bahn und die damit erforderliche Abstimmung der beiden Verkehrsmittel Bus und Bahn gewesen.

 

Landrat Irlinger teilt mit, die Inhalte und Details der betroffenen Linien für Baiersdorf und Möhrendorf getrennt beraten und abstimmen zu lassen.

 

Im Weiteren geht Landrat Irlinger insbesondere auf das künftige Konzept für Linie 252 Erlangen-Baiersdorf ein.  Mit einer Anpassung des Fahrplanes werde erreicht, dass an beiden Enden S-Bahn-Anschluss mit Anschlusssicherung jeweils in Hauptlastrichtung besteht. Weiterhin könne eine Anbindung von Wellerstadt an den Bahnhof Baiersdorf sichergestellt werden.

 

Der Kreisausschuss fasst folgenden Beschluss:

 

Das Konzept zum Raum Baiersdorf – mit der geplanten Umgestaltung/Verbesserung der Linien 208 und 252 – wird umgesetzt. Die Verwaltung wird beauftragt, alle für eine Betriebsumstellung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 erforderlichen Schritte einzuleiten.

 

Abstimmung: einstimmig beschlossen                      Ja: 13 Nein: 0 Anwesend: 13

 

Landrat Irlinger geht im Weiteren auf den vorliegenden Antrag der FDP-Kreistagsfraktion vom 28.03.2012 auf Taktverdichtung für die bestehende Busverbindung und das erstellte Konzept des Planungsbüros „Nahverkehrsberatung Südwest“ ein. Die FDP-Kreistagsfraktion schlage eine Taktverdichtung vor, ohne die Kosten hierfür zu nennen. Landrat Irlinger spricht sich dafür aus, das erarbeitete stimmige Gesamtkonzept nach Lösung der Verspätungsproblematik der S-Bahn umzusetzen. Grundsätzlich sei ein Parallelverkehr mit Bahn und Bus nicht möglich und Umsteigebeziehungen nichts Ungewöhnliches. Es gehe jetzt darum, eine Entscheidung zur grundsätzlichen Frage zu treffen,  ob die ursprüngliche Haltung ein Gesamtkonzept realisieren zu wollen, beibehalten wird.

 

Landrat Irlinger bittet Herrn Jaißle vom Planungsbüro „Nahverkehrsberatung Südwest“ im Rahmen einer Präsentation die Einzelheiten des erstellten Konzeptes vorzustellen. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt. Herr Jaißle schließt seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass es für Umsteigebeziehungen auf kurzen Strecken Beispielfälle gebe, bei denen sich die Fahrgastzahlen deutlich erhöht haben. Die hohe Verfügbarkeit von Bus und Bahn habe zusätzliche Fahrgäste angezogen. Voraussetzung hierfür sei allerdings die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit der S-Bahn. Aus diesem Grund werde aus planerischer Sicht dem Vorschlag zugestimmt, mit der Umsetzung des Konzeptes zu warten, bis für den S-Bahn-Betrieb eigene Gleise zwischen Fürth und Eltersdorf zur Verfügung stehen und sich die Verspätungssituation der S-Bahn gelöst hat.

 

Entsprechend der Geschäftsordnung begründet die Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Weis anschließend den Antrag ihrer Fraktion statt der jetzigen Umsetzung des Gesamtkonzeptes eine Taktverdichtung der direkten Buslinie nach Erlangen zu beschließen. Als Übergangslösung sei eine Modifizierung des bisherigen Fahrtenangebotes notwendig. In der Hauptverkehrszeit bestehe für Möhrendorf derzeit eine Unterversorgung, die durch Einrichtung eines halbstündigenTaktverkehrs und einer zusätzliche Fahrt am Abend für den Berufsverkehr gelöst werden könnte. Das vorgestellte Konzept werde nicht gänzlich abgelehnt, sei jedoch in Details noch abzustimmen. Dieses sei in der vorliegenden Form den Bürgerinnen und Bürgern nicht vermittelbar.

 

In mehreren Wortmeldungen wird anschließend weitgehend übereinstimmend deutlich gemacht, dass vor einer Beschlussfassung zur Umsetzung des Gesamtkonzeptes erst die Verspätungsproblematik des S-Bahn-Betriebes gelöst sein sollte. Dies sei aufgrund der bekannten Zeitplanung der Bahn für den Bau eines eigenen S-Bahngleises zwischen Fürth und Eltersdorf möglicherweise erst in einigen Jahren der Fall. Für die übergangsweise vorgeschlagene Taktverdichtung fehlen jedoch insbesondere die Angaben zur Höhe der anfallenden Kosten und eine Stellungnahme zur Frage, ob sich die Gemeinde Möhrendorf daran beteiligt. Angeregt wird in diesem Zusammenhang auch, zu prüfen, ob eine Durchbindung der Bubenreuther Linie bis Möhrendorf möglich ist.

 

Landrat Irlinger schlägt aufgrund der zu erwartenden längeren Einführungszeit vor, die diskutierte Übergangslösung einer Taktverdichtung für Möhrendorf mit der Variante Linienverlängerung von Bubenreuth aus, zu prüfen. Weiterhin könne eine Stellungnahme der Gemeinde Möhrendorf zur Kostenbeteiligung eingeholt werden.

 

Der Kreisausschuss fasst folgenden Beschluss:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, im weiteren Verfahren als Übergangslösung eine Taktverdichtung für die Linie 254 Erlangen-Möhrendorf zu prüfen. Dabei ist die Variante einer Verlängerung der bestehenden Linie Erlangen-Bubenreuth zu berücksichtigen. Die Frage der Kostenbeteiligung der Gemeinde Möhrendorf ist zu klären.

 

Abstimmung: einstimmig beschlossen                       Ja: 13 Nein: 0 Anwesend:13