Sitzung: 25.01.2021 Kreisausschuss
Beschluss: Mehrfachbeschluss
Den Mitgliedern des Kreisausschusses ist zu
diesem Tagesordnungspunk eine Sitzungsvorlage sowie der Antrag der
SPD-Kreistagsfraktion vom 16.09.2020 zum Haushalt 2021 zugegangen. Dieser ist
dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.
Der Fraktionsvorsitzende der
SPD-Kreistagsfraktion Kreisrat Dr. Hacker begründet den Antrag. Die
Koordinierungsstelle solle im Landkreis eine zentrale Anlaufstelle für Menschen
sein, die insbesondere eine barrierefreie Mietwohnung oder kostengünstigen
Mietwohnraum benötigen. Er betont, die Stelle sei nicht für eine Primärgruppe
gedacht, sondern solle vor allem Menschen mit Migrationshintergrund,
Alleinerziehende, Rentner und Menschen mit Behinderung bei der Wohnungssuche
unterstützen. Es gehe darum, Lücken bei Wohnungsämtern und dem Sozialamt zu
schließen und schnelle, unbürokratische Hilfe im Landkreis anzubieten.
Im Rahmen der sich anschließenden Beratung
wird der Bedarf an einer Vollzeitstelle zur Wohnraumkoordination beim Landkreis
von den anderen Fraktionen in Frage gestellt. Die Gemeinden hätten oftmals
einen besseren Überblick darüber, ob geeignete Wohnungen vor Ort zur Verfügung
stehen. Ein Zusammenspiel zwischen Gemeinde und Landkreis könne sich als
schwierig und umständlich erweisen. Wichtiger sei die Schaffung entsprechenden
Wohnraums bzw. die Motivation und die damit verbundene Unterstützung von
Vermietern, passende Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Aus dem Gremium kommt
im weiteren Verlauf der Vorschlag, Erkundungen bei externen Kooperationspartnern,
wie z. B. dem Fürther Treffpunkt oder der Lebenshilfe, über Konzepte und
eventuelle Zusammenarbeiten einzuholen und die Möglichkeit in Betracht zu
ziehen, auch Gewerbeflächen zu inkludieren.
Landrat Tritthart betont, beim Thema Wohnraum
seien rechtlich und inhaltlich vorrangig die Gemeinden in der Pflicht. Es
handele sich hierbei um eine freiwillige Leistung des Landkreises. Er schlage
deshalb vor, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen und hausintern mit
betroffenen Sachgebieten wie z. B. dem Sozialamt, dem Jobcenter, der
Seniorenbeauftragten und dem Regionalmanager zu eruieren, ob solch eine Stelle
notwendig sei. Ebenso halte er es für sinnvoll bei anderen Kreisbehörden
nachzufragen, ob es dort bereits vergleichbare Stellen gebe. Hierfür schlägt er
vor, im Landkreishaushalt 2021 einen Betrag in Höhe von 25.000 € zu platzieren.
Eine Änderung des Stellenplanes halte er nicht für sinnvoll.
Daraufhin stellt der Fraktionsvorsitzende der
CSU-Kreistagsfraktion Kreisrat Nussel den Antrag, für die Wohnraumkoordination
keine Stelle im Stellenplan zu schaffen, sondern einen Betrag in Höhe von
25.000 € im Landkreishaushalt einzustellen um handlungsfähig zu sein,
sowie die Verwaltung zu beauftragen, Gespräche mit anderen Kreisbehörden und
betroffenen Stellen im Landratsamt zu führen und die aufgearbeiteten Vorschläge
den Gremien vorzulegen.
Kreiskämmerer Vogel teilt mit, sowohl bei der
Änderung des Stellenplanes als auch bei der Bereitstellung zusätzlicher Mittel,
sei eine Änderung des Haushaltsplanes notwendig. Bis zur Haushaltssitzung des
Kreistages am 05.02.2021 könne die Kämmerei einen entsprechenden Vorschlag
vorlegen.
Kreisrat Dr. Hacker erklärt, seines Erachtens
benötige es für die Wohnraumkoordination im Landkreis eine Stelle, die die im
Antrag der SPD-Kreistagsfraktion beschriebenen Aufgaben im vollen Umfang
wahrnimmt. Er werde deshalb den Antrag der SPD-Kreistagsfraktion nicht
zurückziehen.
Landrat Tritthart lässt daraufhin über den
Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 16.09.2020 zur Schaffung einer
Vollzeitstelle für die „Wohnraumkoordination“ beim Landkreis Erlangen-Höchstadt
und die Beauftragung der Verwaltung, die notwendigen Schritte zur Realisierung
in die Wege zu leiten sowie die benötigten Mittel in den Haushalt 2021ff
aufzunehmen, abstimmen.
Die Mitglieder des Kreisausschusses stimmen
mehrheitlich mit 1:11 Stimmen gegen den Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom
16.09.2020.
Im weiteren
Verlauf lässt Landrat Tritthart über den Antrag des Vorsitzenden der
CSU-Kreistagsfraktion Nussel abstimmen:
Der
Kreisausschuss fasst folgenden Beschluss:
Für die Wohnraumkoordination beim Landkreis
Erlangen-Höchstadt wird im Stellenplan keine Stelle geschaffen, sondern im
Landkreishaushalt 2021 zusätzliche Mittel in Höhe von 25.000 €
eingestellt.
Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit
anderen Kreisbehörden und betroffenen Stellen im Landratsamt zu führen und die
aufgearbeiteten Vorschläge den Gremien vorzulegen.
Abstimmung: einstimmig beschlossen Ja: 12
Nein: 0 Anwesend: 12