Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

Der Vorsitzende des Vorstands der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach Johannes von Hebel informiert die Mitglieder des Kreistages im Rahmen eines Vortrages über die wesentlichen Eckdaten des Jahresabschlusses der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach für das Jahr 2019 im Vergleich zum Landesdurchschnitt. Die größten Aktiva-Positionen bilden die Forderungen an Kreditinstitute, primär an die BayernLB, sowie die Verbundbeteiligungen, insbesondere beim Sparkassenverband, der Deka und der LBS. Auf der Passivseite setzen die hohen Kundeneinlagen ein deutliches Zeichen hinsichtlich der Annahme des ganzheitlichen Beratungskonzeptes der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach. Weitere wesentliche Positionen bilden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit der Finanzierung des Kreditgeschäftes mit der BayernLB sowie das Eigenkapital. Zur Gewinn- und Verlustrechnung weist Herr von Hebel in seinem Vortrag auf die Steigerung der sonstigen ordentlichen Erträge aufgrund der Vermietung nicht betrieblich genutzter Grundstücke und Gebäude hin. Im Jahr 2020 werde zudem von einem weiter rückläufigen Zinsüberschuss ausgegangen. Während der Personalaufwand weiter reduziert wurde, führte die energetische Sanierung der großen Gebäude und die Erneuerung der Haustechnik zu höheren Sachaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr. An Gewerbesteuer wurden von der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach rund 6,1 Mio. € gezahlt; eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Es konnte mit konsequentem Kostenmanagement, mit den Synergieeffekten aus der Fusion und trotz erheblicher Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur ein Jahresüberschuss erzielt werden, der in der Bandbreite der Bayer. Sparkassen liegt. Aufgrund der Coronapandemie müsse wohl künftig mit steigenden Kreditausfällen gerechnet werden.

 

Die Förderung gemeinnütziger Zwecke über Spenden und Sponsoring werde auch im Jahr 2020 unter der Voraussetzung entsprechender Überschüsse fortgesetzt. Im Jahr 2019 wurden rund 1,6 Mio. € über Spenden und Sponsoring für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Seit dem Start des neu eingerichteten Spendenportals im April 2019 konnten rund 420 000 € für 367 Projekte gesammelt werden. Besonders erfolgreich war die „Verdoppelungsaktion“ anlässlich des Weltspartages. Auch die zwei Stiftungen „Bildung, Natur und Umwelt“ und „Ein Herz für die Region“ leisten durch ihre Ausschüttungen einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung gemeinnütziger Zwecke für die Region.

 

Im Weiteren folgt eine Information über die Geschäftsentwicklung per 31.08.2020. Herr von Hebel teilt mit, der Zuwachs an Privatkunden halte weiterhin an. Allein im   1. Quartal konnten im Wertpapiergeschäft rund 50 Mio. € vermittelt werden. Die Entwicklung der Kundenkredite weist eine Gesamtsteigerung von 5,3 % aus. Im weiteren Ausblick geht Herr von Hebel davon aus, dass die Niedrigzinsphase auch weiterhin anhalten werde. Auf diese Notzinsphasen seien sowohl die Sparkassen als auch die Genossenschaftsbanken nicht dauerhaft eingestellt. Seit dem Jahr 2010 habe sich der Gewinn praktisch halbiert. Die Auswirkungen der Coronapandemie können nicht abschließend abgeschätzt werden. Trotzdem müsse von erheblichen wirtschaftlichen Folgen ausgegangen werden. Coronabedingte Kreditausfälle seien momentan noch unauffällig. Solche müssen jedoch eingeplant werden. Insgesamt werde trotzdem mit einem deutlich positiven Jahresüberschuss gerechnet, der aber geringer als im Vorjahr ausfallen werde.

 

Die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach habe systemrelevante Prozesse auf die Erfordernisse der Coronapandemie umgestellt. So wurde beispielsweise die Videoberatung per Skype eingeführt und die Möglichkeiten der Online-Abschlüsse erweitert. Die Internetfiliale bietet zudem Antragsstrecken für Förderkredite und Tilgungsaussetzungen. Weiterhin wurden die Servicezeiten von 40 Geschäftsstellen angepasst und 12 Geschäftsstellen zur Optimierung des Personaleinsatzes vorübergehend geschlossen. Seit 15. Juni sind alle Geschäfts-stellen wieder geöffnet. Weitere umfangreiche Maßnahmen reichen von der Einführung des mobilen Arbeitens von Mitarbeitern, der intensiven internen und externen Kommunikation mit Hilfe von Video-Botschaften, Pressemitteilungen, Social Media-Posts bis zum sprunghaften Ausbau der Digitalisierung in der Gesamtbetrachtung. Die Digitalisierung von Finanz- und Beratungsdienstleistungen sei eine große Herausforderung auch für die Zukunft. Dies werde wohl zu einem Rückgang der Geschäftsstellen führen. Dieser Entwicklung werde sich auch die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach nicht verschließen können. Derzeit liege diese an 6. Stelle der Sparkassen in Bayern mit einem bezogen auf die Einwohnerzahl zu dichtem Geschäftsstellennetz. 75 % der Kunden nutzen bereits Online-Banking. Abschließend betont Herr von Hebel mit allen notwendigen Maßnahmen solle weiterhin die Nähe zum Kunden bewahrt werden.

 

Auf Nachfrage aus dem Gremium teilt Herr von Hebel mit, es gebe derzeit keine konkreten Überlegungen oder Anfragen zu weiteren Fusionen. Mit entsprechenden Angeboten müsse aber angesichts vieler kleiner Sparkassen immer gerechnet werden. Das stabile hohe Preisniveau von Immobilien hänge wesentlich vom Standort ab und werde sich aller Voraussicht nach nicht wesentlich verändern.

 

Landrat Tritthart bedankt sich für den Vortrag, mit dem der Vorsitzende des Vorstands der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach seit seinem Amtsantritt regelmäßig im Kreistag informiert.