Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Anwesend: 14

Die Mitglieder des Schulausschusses erhalten zusätzlich zur Sitzungsvorlage noch eine Tischvorlage. Diese ist dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Landrat Irlinger schildert zusammengefasst nochmals den bisherigen Sachstand und die Vorgehensweise zum Antrag auf Errichtung einer Realschule in Baiersdorf. Demnach habe das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus mit Schreiben vom 27.01.2012 mitgeteilt, dass der Antrag des Landkreises auf Gründung einer dreizügigen Realschule in Baiersdorf aus Gründen der langfristigen Schülerzahlentwicklung nicht weiter verfolgt wird. Zwischenzeitlich seien mit der Schulleitung und dem Ministerialbeauftragten für Realschulen die vom Ministerium vorgeschlagenen Möglichkeiten der vorübergehenden Entlastung der Realschule Höchstadt a. d. Aisch erörtert worden. Das Ergebnis dieses auch schulinternen Meinungsfindungsprozesses liege nun vor und sei im Schreiben des Leiters der Realschule Höchstadt a. d. Aisch vom 05.03.2012, das den Mitgliedern des Schulausschusses mit der Tischvorlage zur Verfügung gestellt wurde, ausführlich dargestellt.

Demnach würde nach Meinung einer überwältigenden Mehrheit der gesamten Schulgemeinschaft, von der Schulleitung über die Lehrkräfte bis zur SMV, eine zeitlich begrenzte Teilauslagerung nach Lonnerstadt ungleich weniger Vorteile als Nachteile schaffen. Dieser Vorschlag des Bayer. Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sollte daher nach ausgiebiger Prüfung und Diskussion der örtlichen Verhältnisse nicht weiter verfolgt werden. Auch nach Einschätzung der Schule werde davon ausgegangen, dass die Höchstzahl an Schülern und auch an Klassen an der Realschule Höchstadt a. d. Aisch mit 38 Klassen erreicht ist. Aufgrund der prognostizierten mittelfristig sinkenden Schülerzahl wird von einer schrittweisen Linderung der angespannten vorhandenen Kapazitäten ausgegangen. Bis dahin werden als geeignete Möglichkeiten zur Verbesserung der räumlichen Situation der Verbleib der bisherigen Container für die Nachmittagsbetreuung, die Wiedernutzung des Multimediaraumes für den Unterrichtsbetrieb, die Bereitstellung von zwei weiteren Klassenräumen und die Erweiterung des Lehrerzimmers genannt.

 

Landrat Irlinger schlägt vor, das von allen Beteiligten der Schule erarbeitete Konzept zu unterstützen, um eine Entlastung der räumlich beengten Situation an der Realschule Höchstadt a. d. Aisch herbeizuführen, welche die bisherige gute Zusammenarbeit in der Schule und die Schulgemeinschaft auch weiterhin aufrechterhält und fördert. Im Beschlussvorschlag der Tischvorlage sollte für die Erweiterung des Lehrerzimmers noch ergänzt werden, dass ein zeitnaher Baubeginn 2013 eingeleitet werden soll. Zudem habe sich zwischenzeitlich die Meinung verfestigt, die Erweiterung um zwei Klassenzimmer durch die Aufstellung bzw. Aufstockung der vorhandenen Container zu realisieren und von einer Anmietung von Klassenräumen in der benachbarten Grundschule Abstand zu nehmen.

 

Im Verlauf der weiteren Diskussion wird von Kreisrat Brunel-Geuder ausdrücklich bedauert, dass die Bemühungen in der Landkreismitte eine weitere Realschule zu etablieren gescheitert seien. Aufgrund der vorliegenden Sachlage habe sich auch das in den Sitzungsunterlagen enthaltene Schreiben der Gemeinde Hemhofen zu einer erneuten Standortprüfung erledigt. Weitgehend übereinstimmend wurde in den weiteren Wortmeldungen die pädagogische Arbeit der Schule und das nunmehr erarbeitete Konzept positiv begrüßt. Dies solle unterstützt werden, zumal es sich auch um die finanziell günstigere Lösung für den Landkreis handelt. Teilweise kritisch wird die weitere Aufstellung von Containern gesehen, da befürchtet wird, dass es sich hierbei nicht nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt und die Realschule auch in Zukunft weiteren Raumbedarf habe.

 

Landrat Irlinger versichert, für die Realschule werde, wie bisher auch, alles Notwendige auch in Zukunft veranlasst. Der jetzige Bedarf sei von der Schule formuliert.

 

Schulleiter Bum ergänzt auf Nachfrage von Kreisrätin Klaußner, der Lösungsvorschlag der Schule sei mittelfristig betrachtet gut überlegt. Kalkuliert werde für das nächste Schuljahr mit 38 Klassen. Insgesamt gehe die Schulleitung von einem leichten Schülerrückgang aus. Mittelfristig könne bei Realisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen gut weitergearbeitet werden. Ein neuer Bedarf kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, falls sich z.B. Übertrittsbedingungen maßgeblich ändern oder bei starker Förderung des Ganztagsbetriebes.

 

Der Ministerialbeauftragte für Realschulen Seitz ergänzt zur kritischen Haltung hinsichtlich der bisherigen Schülerprognosen, dass diese auf der Grundlage von Geburtenzahlen errechnet werden. Deren Entwicklung sei offenkundig. Im Übrigen habe das Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus eine vorübergehende Teilauslagerung von Klassen nach Lonnerstadt nur als eine Entlastungsmöglichkeit vorgeschlagen. Die eigentliche Entscheidung darüber liege jedoch beim Landkreis als Sachaufwandsträger. Die von der Schule mit erarbeiteten Lösungsvorschläge werden so mitgetragen.

 

 


Der Schulausschuss fasst folgenden Beschluss:

 

1.      Die Verwaltung wird beauftragt, eine Verlängerung der Baugenehmigungen für die derzeit errichteten vier Interimscontainer (Ganztagsbetrauung) zu beantragen und eine Verlängerung der Mietzeit zu veranlassen.

 

2.      Weiter wird die Verwaltung beauftragt, für das kommende Schuljahr 2012/2013 die Anmietung von zwei weiteren Klaussenraumcontainern zu veranlassen.

 

3.      Die Verwaltung wird beauftragt, das schulaufsichtliche und förderrechtliche Verfahren für eine Erweiterung des Lehrerzimmers mit dem Ziel einer förderrechtlichen Antragstellung zum 15.10.2012 und einen zeitnahen Baubeginn 2013 einzuleiten.