Sitzung: 31.03.2023 Kreistag
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Landrat Tritthart begrüßt zu diesem
Tagesordnungspunkt den Behördenleiter des Staatlichen Bauamtes Nürnberg,
Leitenden Baudirektor Andreas Eisgruber und die im Staatlichen Bauamt für den
Landkreis Erlangen-Höchstadt zuständige Abteilungsleiterin, Bauoberrätin
Daniela Latzel.
Im Rahmen einer Präsentation, die dieser
Niederschrift beigefügt ist, geht zunächst Leitender Baudirektor Eisgruber auf
den Ausbauplan für die Staatsstraßen, den Themenbereich Verkehrssicherheit mit
einem Vergleich der Unfallhäufungen in den Zeiträumen von 2015 bis 2017 und
2018 bis 2020 sowie den finanziellen Verfügungsrahmen für Bundes- und
Staatstraßen in Bayern mit dem geplanten Verwendungszweck ein. Die
detaillierten Zahlen sind aus der beigefügten Präsentation ersichtlich. Anschließend
stellt Bauoberrätin Latzel den aktuellen Sachstand der Planungen zur B 2
Ortsumgehung Forth und der B 470 Ortsumgehung Gremsdorf vor und erläutert die
Sanierungsmaßnahmen im Zuge der B 470 Ortsdurchfahrt Höchstadt a. d. Aisch
sowie das Erhaltungskonzept der St 2263 zwischen Höchstadt a. d. Aisch und
Weisendorf. Aufgezeigt werden zudem die weiteren Ausbau- und
Sanierungsmaßnahmen im Landkreis Erlangen-Höchstadt u.a. der Ausbau der
Ortsdurchfahrt Uttenreuth im Zuge der St 2240.
Im Anschluss beantworten sowohl Ltd.
Baudirektor Eisgruber als auch Bauoberrätin Latzel die aus dem Gremium
vorgetragenen Fragen. Kreisrat Manfred Bachmayer trägt die enge schmale
Situation und den Zustand des gemeinsamen Geh- und Radweges zwischen Forth und
Frohnhof sowie die schlechte Fahrbahndecke der im Zuge der St 2240 im Bereich
der Ortdurchfahrt Brand vor und fragt nach einer Verbreiterung bzw. einen
Deckenneubau. Von Seiten des Staatlichen Bauamtes wird dazu mitgeteilt, dass
Priorität die Sanierung der B 2 und der Radweg zwischen Forth und Mausgesees
entlang der St 2236 habe. Das Thema werde jedoch so mitgenommen. Wegen der
Ortsdurchfahrt Brand sei das Staatliche Bauamt im Gespräch mit dem Markt
Eckental und dem Landkreis zur Vereinbarung eines Umstufungskonzeptes. Der
Fortgang dieses Abstimmungsprozesses bestimme die weiteren Sanierungsplanungen.
Der Fraktionsvorsitzende der Fraktion der Freien Wähler, Kreisrat Fischkal,
verweist auf die überall entstehenden Kreisverkehrsanlagen und fragt nach einem
Zeitrahmen für einen Kreisverkehr an der Einmündung der Kreisstraße ERH 16 in
die B 470 bei Adelsdorf und ob ein Kreisverkehr in Heßdorf auf der Agenda
stehe. Weiterhin wann ein Gesamtkonzept im Verlauf der B 470 entwickelt werde.
Ltd. Baudirektor Eisgruber erwidert, der Kreistagsbeschluss vom 24.05.2017 für
eine Kreisverkehrsanlage an der Einmündung der Kreisstraße ERH 16 in die B 470
sei bekannt. Die Maßnahme habe aber für das Staatliche Bauamt keine Priorität,
da die Verkehrssicherheit auch durch die jetzt vorhandene Lichtsignalanlage
gewährleistet werden könne. Die Realisierung eines Kreisverkehrs sei dadurch
eine Kostenfrage. Diese könnte der Landkreis jedoch auch selbst übernehmen. Da
die Frage nach einem Gesamtkonzept für die B 470 regelmäßig gestellt werde,
wurde zu deren Ursprung genauer recherchiert. Dazu könne er berichten, dass die
Erstellung eines Gesamtkonzeptes vor ca. 10 Jahren im Zusammenhang mit einer
Verlängerung der B 505 diskutiert wurde. Bei Verlängerung der B 505 habe man
damals mit einer wesentlichen Netzveränderung gerechnet. Da diese Maßnahme aber
nicht realisiert wurde, seien im Verlauf der B 470 tatsächlich keine großen
Netzveränderungen eingetreten. Die B 470 werde daher im Bestand Zug um Zug
verbessert. Die Frage, ob sich die Verkehrssituation seither wesentlich
verändert habe, könne sinnvoll frühestens nach Fertigstellung der Baumaßnahmen
auf der Bundesautobahn A 3 untersucht werden. Auf die weitere Nachfrage des
Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler Kreisrat Fischkal, warum keine
eindeutige negative Aussage zu beiden Maßnahmen gemacht werde, entgegnet
Landrat Tritthart, für den Kreisverkehr bei Adelsdorf gebe es einen
einstimmigen Beschluss des Kreistages. Dieser sollte auch dann weiterverfolgt
werden, wenn sich die Dinge langsam entwickeln. Bauoberrätin Latzel teilt im
weiteren Verlauf mit, dass vorbereitende Verkehrsuntersuchungen für eine
Kreisverkehrsanlage auf Höhe der Tankstelle bei Heßdorf erst nach Abschluss der
Bauarbeiten auf der BAB 3 sinnvoll sind. Danach werde es einen Abstimmungsprozess
mit der Gemeinde geben, da auch der Anschluss eines Baugebietes diskutiert
werde. Auf Nachfrage von Kreisrätin Göbel geht Ltd. Baudirektor Eisgruber
nochmals auf den Verfahrensstand der Ortsumgehung Gremsdorf im Zuge der B 470
ein und erklärt, eine weitere Diskussion sei aktuell nicht sinnvoll, da derzeit
die Entscheidung über den weiteren Fortgang beim Bundesverkehrsministerium
liege. Die Südtrasse führe durch eine FFH-Gebiet, Auswirkungen auf das
Grundwasser seien jedoch bei der Beurteilung der Umweltauswirkungen nicht
festgestellt worden. Diese sog. Vorzugsvariante sei daher weiterhin
Verfahrensgegenstand. Die Kosten aller Varianten seien höher als vor 10 Jahren
geplant. Erst wenn die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums vorliege,
werde eine Nutzen-Kosten-Bewertung erstellt und festgestellt, ob und welche
Variante Baurelevanz habe. Zur Nachfrage nach Begrenzungsstreifen für Radfahrer
verweisen die Vertreter des Staatlichen Bauamtes auf die Anordnung der
Verkehrsbehörde. Bauoberrätin Latzel erklärt, eine Aussage dazu könne
grundsätzlich erst im Rahmen der kompletten Ausführungsplanung gemacht werden.
Der Fraktionsvorsitzende der
CSU-Kreistagsfraktion Kreisrat Nussel bedankt sich bei Ltd. Baudirektor
Eisgruber und Bauoberrätin Latzel für die gute und frühzeitige Information
durch das Staatliche Bauamt. Er bittet darum, die Steuerung der Signalanlage
bei Lonnerstadt für die Radfahrer zeitnah und nicht erst im Sommer, durch
Experten überprüfen zu lassen und zu verbessern. Dies solle an die Fraktionen auch
rückgemeldet werden. Im Weiteren fragt Fraktionsvorsitzender Nussel nach dem
genauen Zeitplan für die Sanierung der Staatstraße in Münchaurach mit Sanierung
der Reichenbachbrücke und ob es möglich sei, ein kurzes Teilstück Richtung
Neundorf gleichzeitig zu erneuern. Ltd. Baudirektor Eisgruber geht auf den
Zeitplan zur Erneuerung der Reichenbachbrücke ein. Nach Ausschreibung der
Bauarbeiten im April/Mai werden erste Bauvorbereitungen getroffen und
voraussichtlich in diesem Jahr eine Behelfsumfahrung gebaut. Die Fertigstellung
des Durchlasses sei witterungsabhängig. Das Teilstück nach Neundorf sei in der
Ausschreibung nicht enthalten und könnte auch nicht sinnvoll in Kombination
erfolgen, da dann zwei Baustellen direkt hintereinander bestehen würden. Die Sanierung
dieses Teilstückes werde ein gesondertes Thema sein, da die Fahrbahndecke sehr
teerhaltig sei und dadurch in der Sanierung nicht einfach.
Im weiteren Fortgang der Beratung dankt der
Bürgermeister des Marktes Heroldsberg, Kreisrat König, für die konstruktiven
Gespräche mit allen beteiligten Stellen zur Vorbereitung eines
Planfeststellungsverfahrens für den Bau eines Radweges zwischen Heroldsberg und
Nürnberg, so dass ein Baurecht bis 2025 erreicht werden könnte. Für einen vom
Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Kreisrat Hirschmann,
angefragten Radweg von Baiersdorf nach Erlangen gebe es aktuell keine
Überlegungen im Staatlichen Bauamt, zumal hierfür eine Verbindung im
Regnitzgrund bestehe. Angesprochen auf die Sanierung der St 2240, Ortsdurchfahrt
Uttenreuth, erklärt Bauoberrätin Latzel, die Federführung und Abrechnung der
Kosten liege bei der Gemeinde Uttenreuth. Der Fraktionsvorsitzende der
AfD-Kreistagsfraktion Kreisrat Beßler macht deutlich, dass aus seiner Sicht
eine Ortsumgehung Gremsdorf nicht kommen werde. Aus diesem Grund sollten andere
Maßnahmen z.B. ein Flüsterasphalt und eine Umgestaltung in Betracht gezogen
werden. Zum Zeitplan für die Sanierung der Bamberger Straße in Höchstadt a. d.
Aisch teilt Bauoberrätin Latzel mit, dass oberste Priorität die Sanierung der B
470 habe, danach werde die St 2263 vollumfänglich saniert und danach die
Bamberger Straße, diese jedoch frühestens ab dem Jahr 2024.
In mehreren Wortmeldungen werden verschiedene
bereits erörterte Maßnahmen nochmals hervorgehoben und deren Notwendigkeit
betont. Kreisrätin Klaußner weist außerdem darauf hin, dass die direkte Querung
der St 2240 bei Kalchreuth in Richtung Sklavensee für Wanderer erleichtert
werden sollte. Auf der dem Parkplatz gegenüberliegenden Seite sei ein
Straßengraben, der gequert werden müsse. Kreisrat Alexander Schulz trägt zur
Verbesserung der Verkehrssicherheit nachdrücklich die Prüfung eines
Kreisverkehres an der Einmündung der Staatsstraße bei Lonnerstadt vor und weist
nochmals auf den Handlungsbedarf aufgrund des schlechten Zustandes der
Bamberger Straße in Höchstadt a. d. Aisch hin. Unverständnis gebe es laut
Kreisrat Wölfel auch bei den Bürgerinnen und Bürgern in Brand. Der schlechte
Zustand der Fahrbahn sei offensichtlich. Für die Bürgerinnen und Bürger sei
nicht verständlich, dass wegen des Abstimmungsprozesses zwischen Staatlichem
Bauamt, Landkreis und Gemeinde nicht gehandelt werde.
Abschließend bedankt sich Landrat Tritthart
bei Ltd. Baudirektor Eisgruber und Bauoberrätin Latzel für deren Bereitschaft
im Kreistag ausführlich über die anstehenden Planungen und Baumaßnahmen des
Staatlichen Bauamtes im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu berichten und die
Fragen dazu zu beantworten.