Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Anwesend: 13

 

Den Mitgliedern des Kreisausschusses wurden zu diesem Tagesordnungspunkt eine Sitzungsvorlage sowie der Kurzbericht der Firma topplan zur Verfügung gestellt.

 

Landrat Alexander Tritthart betont, man habe das Thema Radverkehrskonzept im Landkreis seit 2019 massiv vorangetrieben. Sein Dank gilt hier auch allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern einschließlich deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

 

Geschäftsführer Andreas Ampßler vom Büro topplan präsentiert das Alltagsradverkehrskonzept für den Landkreis Erlangen-Höchstadt. Kern des Konzepts sei das Radwegenetz. Das Alltagsradwegenetz umfasst im Ergebnis 600 Kilometer. 81% dessen sei bereits jetzt für den Alltagsradverkehr geeignet. Weitere umfangreiche Punkte seien die Beschilderung, die Aufarbeitung von Gefahrenstellen sowie die Analyse der übergeordneten Verbindungen. Man habe im Konzept 80 Entwicklungsmaßnahmen sowie 200 punktuelle Problemstellen herausgearbeitet. Die Analyse des Wegebelags ergab, dass 80% der Wege asphaltiert seien. Die Verkehrssicherheit sei mit 81% in Ordnung, beim Rest bestehe Handlungsbedarf, vor allem innerorts, wo die Radwege enden und auf die KFZ-Fahrbahn geleitet werden. Innerhalb des Landkreises gebe es allerdings diesbezüglich bereits gute Lösungen. Die weiteren Ziele seien laut Geschäftsführer Andreas Ampßler unter anderem die Etablierung des Netzwerkes Radverkehr, die Partizipation an der AGFK, die Behebung von Problem- und Gefahrenstellen und die Fortschreibung und Weiterentwicklung des Radnetzes im Alltags- und Freizeitbereich. Die Potenziale der Radverkehrsförderung seien groß.

 

Kreisrat Gerald Brehm vermisst im Konzept hinsichtlich der E-Mobilität die Ladeinfrastruktur, welche man strategisch berücksichtigen sollte. Geschäftsführer Andreas Ampßler sowie weitere Kreisrätinnen und Kreisräte halten dies jedoch für nicht erforderlich. Für den typischen Pendlerverkehr reichen die Akkukapazitäten für die Hin- und Rückfahrt. Die Ladeinfrastruktur sei deshalb nicht Projektinhalt gewesen. Im weiteren Diskussionsverlauf wird die Personalbemessung thematisiert. Im Zuge dessen stellt Landrat Alexander Tritthart den künftigen Radverkehrsbeauftragten Herrn Michael Förster vor, der ab Januar 2022 die Arbeit im Landratsamt beginnen wird und die Koordination der Umsetzung dieses Konzeptes zur Aufgabe hat. Kreisrat Walter Nussel mahnt, beim Ausbau des Radwegenetzes die Interessen der Landwirtschaft nicht zu vergessen, vor allem bei der Umwidmung von Feld- und Flurbereinigungswegen in Radwege. Dies solle bei der Beschilderung der Radwege berücksichtigt werden, damit die Landwirtschaft auch weiterhin ihrer Arbeit nachgehen könne. Angesprochen wird außerdem die Verbindung des Radverkehrs zu anderen Verkehrsmitteln. Hier gebe es im Landkreis viel Potenzial. Entscheidend sei hierbei, dass man am Übergangspunkt sichere und gute Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zur Verfügung stellt. Diese Abstellplätze sollten zuverlässig vorgebucht werden können. Kreisrat Wolfgang Hirschmann bittet, im Nachgang Informationen zu erhalten, wo solche Knotenpunkte möglich und sinnvoll wären.

 

Thematisiert wird seitens Kreisrat Dr. German Hacker die Personalbemessung zur Umsetzung des Alltagsradkonzeptes. Das Konzept enthalte keine Analyse zur Personalbemessung. Landrat Alexander Tritthart sieht die Aufgabe des Radverkehrsbeauftragten als Koordinator, der im Austausch mit den Kommunen steht. Die Umsetzung sei jedoch vorrangig bei den zuständigen Baulastträgern zu sehen. Sollte sich allerdings herausstellen, dass die Personalbemessung sich als nicht ausreichend herausstellt, müsse das Gremium über zusätzliches Personal entscheiden.

 

Angesprochen wird auch der Freizeitradverkehr, der im Hinblick auf den Tourismus eine Rolle spielt. Landrat Alexander Tritthart verweist auf die bereits vorgestellten Planungen des Regionalmanagements. Der touristische Radverkehr sei nicht vergessen, jedoch nicht Teil dieses Konzepts, welches den Ansatz verfolge, Pendler vom Auto auf das Fahrrad zu bringen.

 


 

Der Kreisausschuss fasst folgende Beschlüsse:

 

1.    Das Radverkehrskonzept für den Alltagsradverkehr wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

 

2.    Die Verwaltung wird mit der Koordinierung der Umsetzung des Konzeptes beauftragt mit dem Ziel, den Radverkehr im Landkreis auszubauen und zu fördern.