Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 53, Nein: 0, Anwesend: 53

Den Mitgliedern des Kreistages liegt zu diesem Tagesordnungspunkt eine Sitzungsvorlage sowie der Wortlaut des Empfehlungsbeschlusses aus der Sitzung des Kreisausschusses vom 14.12.2020 vor.

 

Landrat Tritthart führt dazu aus, im Zuge der Entscheidungen für einen Neubau des Landratsamtes in Erlangen hat der Kreistag die weitere Zweihäusigkeit des Landratsamtes in Erlangen und Höchstadt a. d. Aisch bestätigt. Nach dem Neubau in Erlangen sollten demnach auch die notwendigen Erhaltungs-, Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Dienststelle in Höchstadt a. d. Aisch durchgeführt werden. Der Ferienausschuss habe in seiner Sitzung am 27.04.2020 unabdingbar notwendige Maßnahmen für die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes an der Dienststelle des Landratsamtes in Höchstadt a. d. Aisch beschlossen. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, mit Hilfe eines Architekturbüros die weiteren Bauunterhaltsmaßnahmen in einer Gesamtschau unter monetären und energetischen Gesichtspunkten, der Barrierefreiheit und Bürgerfreundlichkeit, aber auch vergleichbarer, moderner und adäquater Arbeitsplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu untersuchen.

 

Landrat Tritthart begrüßt die Architektin Sophie Bermüller vom Architekturbüro Bermüller + Niemeyer Architekturwerkstatt GmbH, die die Ergebnisse im Rahmen einer Präsentation vorstellen wird. Landrat Tritthart nimmt vorweg Stellung und spricht sich deutlich für einen Neubau der Dienststelle in Höchstadt a. d. Aisch aus. Eine Sanierung käme nahezu ebenso teuer, es könnten jedoch nicht mehr alle Arbeitsplätze untergebracht werden, so dass eine zusätzliche Anmietung oder ein Ersatzbau für mindestens 47 Arbeitsplätze erforderlich werden würde. Der Zwang zum Handeln werde durch die Fotos in der folgenden Präsentation eindrücklich dokumentiert und deutlich. Architektin Bermüller stellt in ihrer Präsentation zunächst die Architekturwerkstatt GmbH vor und geht danach auf den Bestand des Schlossgebäudes aus dem 11. Jahrhundert, den Anbau aus den 1960er Jahren und den darin vorgefundenen Ist-Zustand ein. Anschließend erläutert Architektin Bermüller die Kosten und stellt die Sanierungskosten den Neubaukosten in einer Gesamtkostenzusammenstellung gegenüber. Unter Berücksichtigung der notwendigen Gesamtinvestition und im Hinblick auf eine möglichst langfristige Nutzung mit hoher Flexibilität wird im abschließenden Fazit der Variante des Neubaus mit Gesamtkosten in Höhe von rund 10,139 Mio. € gegenüber der Sanierung mit Gesamtkosten in Höhe von 10,228 Mio. € der Vorzug gegeben. Die Präsentation liegt der Niederschrift als Anlage bei.

 

Landrat Tritthart plädiert dafür, nun mit einem Neubau in Höchstadt a. d. Aisch eine zukunftsweisende Entscheidung zu treffen. Die Landratsämter erhalten immer mehr Aufgaben, so dass die Mitarbeiterzahl weiterhin ansteigt. Derzeit gebe es sowohl in Erlangen als auch in Höchstadt a. d. Aisch keine Reserveräume mehr. Bei einem Neubau können u.a. Themen wie Barrierefreiheit, Lüftung sowie die notwendige Anzahl adäquater Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt werden. Aus diesen Gründen habe sich bereits der Kreisausschuss am 14.12.2020 einstimmig für einen Neubau ausgesprochen.

 

Im Rahmen der weiteren Beratung wird in verschiedenen Wortmeldungen übereinstimmend für einen Neubau plädiert. Kreisrat Brehm teilt in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Höchstadt a. d. Aisch mit, diese werde ein innenstadtnahes Grundstück für einen Neubau anbieten und bedankt sich für die detaillierten und sachkundigen Ausführungen. Mehrfach wird hervorgehoben, dass ein Neubau ökologische und energetische Standards einhalten müsse. Holzbau ggf. auch Lehmbauweise und ein ökologischer Innenausbau müssen von Anfang an bei den Planungen mit in Betracht gezogen und für eine Entscheidung dargestellt werden. Auf Nachfrage erklärt Architektin Bermüller die Preiskalkulation basiere auf den Kosten für ein Standardbürogebäude. Bei Holz- bzw. Lehmbau müsse mit ca.   15 % Mehrkosten gerechnet werden. Homeoffice-Regelungen werden hinsichtlich einer flexiblen Raumnutzung konzeptionell berücksichtigt. Abschließend stellt der Fraktionsvorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion Nussel fest, dass sowohl Holz- als auch Ziegelbauweise von Anfang an planerisch mit zu untersuchen und beide Möglichkeiten zur Entscheidung im Kreistag darzustellen sind.

 


Der Kreistag fasst folgenden Beschluss:

 

1.      Der Landkreis Erlangen-Höchstadt strebt zur künftigen Unterbringung der Dienststelle des Landratsamtes in Höchstadt a. d. Aisch die Errichtung eines neuen Amtsgebäudes auf einem anderen Grundstück an.

 

2.      Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Errichtung eines Neubaus für die Dienststelle Höchstadt a. d. Aisch zur Vorbereitung weiterer Entscheidungen der Kreisgremien planungsrechtlich, bautechnisch und finanziell vorzubereiten.

 

3.      Mit der Stadt Höchstadt a. d. Aisch sollen Gespräche bezüglich eines möglichen Grundstückes im Stadtgebiet Höchstadt a. d. Aisch geführt werden.